Ein Gastbeitrag von Janca Rentsch

Um Spanisch zu lernen, bin ich vor dreieinhalb Monaten nach Medellín gekommen. Ich habe mich im Vorfeld meines Sprachaufenthalts per Internet über diverse mögliche Schulen informiert, habe mich aber schlussendlich dazu entschieden, mich vor Ort darum zu kümmern. Zum einen, damit ich mir auch eine persönliche Meinung bilden kann, zum anderen, weil ich noch nicht wusste, wo genau ich in Medellín leben werde. Und da ich dafür genügend Zeit hatte, war das im Nachhinein auch gut so.

Meine Suche nach der perfekten Schule

Ich wohnte im Carlos E. Restrepo, was östlich von Laureles liegt. Die meisten Schulen, die ich im Vorfeld angeschaut habe, sind im Poblado, dem Touristenzentrum der Stadt, stationiert, was für mich einen Weg von mindestens 35 Minuten bedeutet hätte und mir eindeutig zu viel war. Ich habe daher mit Dominik nach anderen Schulen gesucht, die für mich einen besseren Standort boten. Schlussendlich ging ich zwei Schulen, die für mich in Frage kamen, besuchen. Beide lagen in Laureles. Die erste hiess «Colombia Immersion Spanish School» und die zweite «Elefun Spanisch School».

Ich habe mich für die zweite, Elefun Spanish School, entschieden, obwohl sie weniger Bewertungen hatte, da sie sehr neu war. Für mich war erstens der Standort perfekt, weil sie nahe von der Metro Station Estadio lag und sehr gut zu Fuss erreichbar war. Zweitens, war mein erster Eindruck besser und sie hat mich persönlich mehr angesprochen. Ich wurde sofort freundlich empfangen, mir wurde alles genau erklärt, die verschiedenen Räumlichkeiten gezeigt und ich konnte sogar sofort einen Einstufungstest machen, der verriet, dass ich tatsächlich kein Spanisch konnte.

Was bietet die Schule elefun?

Die Schule hat insgesamt sechs unterschiedlich große Klassenräume und es werden sechs Lehrerinnen beschäftigt. Dazu kommt eine Reinigungskraft, die auch für den Getränke-Ausschank zuständig ist, eine Rezeptionistin und ein Herr, namens Walter, der vor allem für die Aktivitäten am Nachmittag, aber auch für allerlei andere Sachen, wie zum Beispiel den Abholservice am Flughafen, angestellt ist.

Die Klassen sind eher klein gehalten, zwischen zwei bis fünf Schüler/innen. Ab und zu, wenn gerade keine passende Klasse im entsprechenden Niveau vorhanden ist, kommt es vor, dass man trotz gebuchtem Gruppenunterricht, zum selben Preis, Einzelunterricht erhält.

Ich habe die Schule immer morgens, für jeweils vier Stunden besucht. Der Unterricht fängt um 09:00 Uhr an und endet um 13:00 Uhr. Dazwischen gibt es eine Pause von ca. 20 Minuten. Am Montag wurden bei dieser Gelegenheit die neuen Schüler/innen empfangen und es gab eine kleine Vorstellungsrunde, meist mithilfe eines Spieles. Die neuen Schüler durften am ersten Montag in ein nahe gelegenes Restaurant namens «Paradíso» gratis, in Begleitung von Walter, essen gehen.

https://www.facebook.com/ElefunSpanishSchool/posts/508488822963071

In der Pause am Mittwoch fand immer eine Degustation von typisch kolumbianischem Essen oder einheimischen Früchten statt. Vor allem die Vielfalt an verschiedenen und mir zum Teil unbekannten Früchten hat mir sehr gut gefallen.

https://www.facebook.com/ElefunSpanishSchool/posts/509459462866007

Für den Nachmittag ist immer eine Aktivität organisiert. Am Dienstag und Donnerstag werden gratis Salsa-Stunden angeboten. An den Nachmittagen Montags, Mittwochs und Freitags wechselt das Angebot immer. Zum Beispiel geht man ein bekanntes Stadtviertel erkunden und lernt etwas über dessen Geschichte oder man hat die Möglichkeit ein kolumbianisches indigenes Spiel namens Tejo zu erlernen. Altbekannte Sportarten wie Fussball, Ping Pong oder Billard stehen auch immer wieder mal auf dem Plan. Ab und zu werden auch grössere Ausflüge außerhalb der Stadt geplant, wie zum Beispiel nach Guatapé, Jardín oder zu einer Kakaofarm. Diese finden jedoch am Wochenende (meist Samstag) statt und kosten auch etwas.

Ich persönlich fand die Ausflüge immer sehr gut organisiert, authentisch und abwechslungsreich gestaltet. Walter, der die Aktivitäten leitet und auch immer begleitet, spricht zwar kein Englisch, dafür umso besser und deutlicher Spanisch, was ich eine super Gelegenheit fand, das Gelernte anzuwenden..

Kompetentes Team an Fachkräften

Ich bin jetzt wie gesagt etwa 3,5 Monate hier zur Schule gegangen und habe mit jeder Lehrerin mindestens eine Woche Schule gehabt. Ich fand alle äußerst kompetent und man merkt auch, dass sie Freude an ihrem Job haben. Sie nehmen sich Zeit, klären jedes einzelne Detail und gehen auf die jeweiligen Bedürfnisse ein.

Ich bin in dieser Zeit von Niveau A1, also vom ABC und 123 bis zum B1 aufgestiegen, was nicht zuletzt den guten Fachleuten der Schule zu verdanken ist!

Meine persönliche schönste Erfahrung war, dass ich mich wie in einer Familie gefühlt habe. Man gibt aufeinander acht, respektiert einander und man fühlt sich sofort wie Zuhause. Man bekommt einen schönen Einblick in das echte Kolumbien und nicht nur in das, was den Touristen sonst präsentiert wird. Ich habe die Zeit hier sehr genossen und nehme viele schöne und einzigartige Erlebnisse mit. Mir sind dieser Ort und die Leute ans Herz gewachsen und ich werde mich immer wieder gerne an diese wundervolle Zeit hier zurückerinnern.

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